Kollaboration

Wer hat den Hut auf?

Die Methode Wer hat den Hut auf? kann in verschiedenen Kontexten verwendet werden, um Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten innerhalb einer Organisation oder einem Projekt klarzustellen. Die Methode zielt darauf ab, sicherzustellen, dass jede Aufgabe oder Verantwortung einer bestimmten Person oder einer Gruppe von Personen zugeordnet ist. Die Methode dient außerdem dazu, Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass Aufgaben und Verantwortlichkeiten klar verteilt sind, was zu einer effizienten Durchführung von Projekten und Aufgaben beiträgt. 

Durch die Methode Wer hat den Hut auf? kann die Verantwortlichkeit auch online klar verteilt werden, was die Effizienz und den Erfolg von Gruppenprojekten in der digitalen Lehre fördert. Jede Person weiß, welche Aufgaben sie übernehmen muss, um zum Gesamterfolg des Projekts beizutragen.


Bezüglich eines Online-Projekts könnte die Verteilung wie folgt aussehen:

Projektleiter:in

Ein:e Teilnehmer:in wird als Projektleiter:in ausgewählt. Diese Person hat den Hut auf und ist für die Gesamtkoordination des Projekts verantwortlich. Ihre Aufgaben umfassen die Planung, Zeitplanung und Kommunikation innerhalb der Gruppe. 

Inhaltsspezialisten

Andere Teilnehmende übernehmen die Rolle von Inhaltsspezialist:innen. Jede:r hat den Hut für einen bestimmten Aspekt des Projekts auf, z.B. Recherche, Schreiben, Präsentation oder Technologie. Sie sind dabei jeweils verantwortlich für die Qualität und den Fortschritt ihres spezifischen Teils. 

Kommunikationsverantwortliche:r

Eine weitere Person wird als Kommunikationsverantwortliche:r ernannt. Diese Person hat den Hut für die interne Kommunikation innerhalb der Gruppe auf. Sie stellt sicher, dass Informationen reibungslos fließen und Probleme rechtzeitig gelöst werden. 

Technologieexpert:in

In vielen Online-Projekten ist die Technologie ein wichtiger Aspekt. Der / Die Technologieexpert:in hat den Hut für die Auswahl und den effektiven Einsatz von digitalen Tools und Plattformen auf, die für das Projekt benötigt werden.


Digitales Umsetzungsbeispiel:

Zur digitalen Umsetzung der Methode Wer hat den Hut auf? eignet sich jegliches Videokonferenzsystem. Nach einer Aufteilung der Teilnehmenden in verschiedene Breakoutrooms können sich die Personen innerhalb der Gruppe durch die Frage "Wer hat den Hut auf" den verschiedenen, zuvor im Plenum vorgestellten Aufgabenbereichen selbst zuordnen.

Blitzlicht

Die Blitzlicht-Methode ist eine schnelle und effektive Feedback-Methode, die in verschiedenen Gruppen und Kontexten verwendet wird. Die Methode basiert auf der Idee, dass Teilnehmer:innen ihre Gedanken und Meinungen zu einem bestimmten Thema oder einer bestimmten Situation in wenigen Sekunden teilen können. 

Die Methode wird angewendet, indem die Gruppenleitung das Thema oder die Frage präsentiert und dann alle Teilnehmenden auffordert, seine / ihre Meinung oder seine / ihre Gedanken dazu in wenigen Sekunden zu teilen. Alle Teilnehmenden erhalten eine begrenzte Zeit, um zu antworten, bevor die Leitung zum nächsten Teilnehmer / zur nächsten Teilnehmerin übergeht. Die Methode kann in verschiedenen Situationen angewendet werden, wie zum Beispiel: 

  • Zur Bewertung von Sitzungen oder Workshops: Am Ende eines Workshops oder einer Sitzung können alle Teilnehmenden ihre Gedanken und Meinungen in wenigen Sekunden teilen, um ein schnelles Feedback zu erhalten. 
  • Zur Überprüfung des Verständnisses: Die Spielleitung kann die Blitzlicht-Methode verwenden, um sicherzustellen, dass alle Teilnehmenden das Thema oder die Aufgabe verstanden haben. 
  • Zur Förderung der Teilnahme: Die Methode kann verwendet werden, um sicherzustellen, dass alle Teilnehmenden die Möglichkeit haben ihre Meinung zu äußern und aktiv an der Diskussion beteiligt sind. 

Die Blitzlicht-Methode ist schnell, einfach und effektiv. Sie ermöglicht es allen Teilnehmenden, ihre Meinung schnell und unkompliziert zu teilen und fördert die Teilnahme und Diskussion in der Gruppe. 


Tools: AnswerGarden

Digitales Umsetzungsbeispiel: 

Um die Methode Blitzlicht digital umzusetzen, eignet sich vor allem das Feedback-Tool AnswerGarden. Teilnehmende können mithilfe eines Links kurze Antworten in Echtzeit mit dem Kurs teilen. Antworten, die häufiger genutzt wurden, werden größer und fett angezeigt.  

 

Zum exemplarischen AnswerGarden

Tuschelgruppen / Flüstergruppen

Die Tuschelgruppe / Flüstergruppe ist eine Unterrichtsmethode, bei der Teillnehmende in kleinen Gruppen miteinander kooperieren und gemeinsam lernen. Sie eignet sich besonders für eine kurze Diskussion in Zweier- oder Dreier-Gruppen. Hierbei können Teilnehmende lernen ihren Standpunkt zu vertreten und sich eine Meinung zu bilden. Die Methode eignet sich besonders für eine kooperative Form der Reflexion von beispielsweise komplexeren Fragestellungen. 

Ablauf 

  1. Es werden Zweier- oder Dreier-Gruppen gebildet, die jeweils eine Fragestellung diskutieren. 
  2. Die Teilnehmenden bekommen ca. fünf Minuten Zeit die Frage zu diskutieren.  
  3. Anschließend können die Ergebnisse / Rückmeldungen im Plenum besprochen werden.  

Tools:  

Videokonferenz: Zoom, Skype, Teams  

Whiteboard: Conceptboard / Flinga 

Digitales Umsetzungsbeispiel: 

Zur digitalen Umsetzung eignet sich fast jedes Videokonferenztool mit einer Breakoutroom-Funktion. Hier können die Teilnehmer:innen in den virtuellen Räumen zusammenarbeiten, diskutieren und ihre Ideen sowie Meinungen teilen.  

Tools wie ⇒ Conceptboard oder Flinga ermöglichen es den Teilnehmenden, Ideen auf einem virtuellen Whiteboard zu sammeln und zu teilen. Jede Gruppe kann ein separates Board haben, das von ihrem Moderator / ihrer Moderatorin geleitet wird. 

 

Wanderndes Stationenlernen

Das Wandernde Stationenlernen ist eine pädagogische Methode, bei der Lernende eigenständig oder in Gruppen durch verschiedene Stationen oder Lernorte wandern, um aktiv und selbstständig zu lernen. An jeder Station werden Aufgaben oder Lerninhalte angeboten, die von den Lernenden bearbeitet werden. Nach einer bestimmten Zeit wechseln die Gruppen zur nächsten Station, bis alle Stationen durchlaufen wurden. Dabei können die Lernenden auf spielerische Weise ihr Wissen vertiefen. Des Weiteren können durch das Wandernde Stationenlernen binnendifferenzierte Angebote / Angebote zum individuellen Lernen gemacht werden. 


Tools: Gather Town 

Digitales Umsetzungsbeispiel: 

Zur digitalen Umsetzung des Wandernden Stationenlernens bietet sich ⇒ Gather Town an, da sich die Teilnehmenden hier eigenständig in einem digitalen Raum bewegen können, indem sie mit ihren Avatars umherlaufen. Die Lehrkraft kann vorab verschiedene mit Material hinterlegte Stationen einrichten, sodass die Teilnehmenden je nach Bearbeitungstempo von Station zu Station laufen können. 

 

Think-Pair-Share

Think-Pair-Share ist eine Methode, die in der Gruppenarbeit und in der Erwachsenbildung sowie Schulen häufig eingesetzt wird. Die Methode ist darauf ausgerichtet, das kollaborative Lernen und die Interaktion zwischen Teilnehmenden zu fördern.

Der Prozess besteht aus drei Schritten: 

Think (Denken)

Die Teilnehmenden denken individuell über eine Frage, ein Problem oder ein Thema nach und notieren ihre Gedanken.  

Pair (Paarung)

Die Teilnehmenden werden in Paare aufgeteilt und tauschen ihre Gedanken und Ideen untereinander aus. 

Bei Bedarf kann hier die Phase “Group” eingefügt werden. Dabei finden sich jeweils zwei Paare zusammen und tauschen sich in der Gruppe noch einmal aus. Dies ist insbesondere bei vielen Teilnehmenden und knapper Zeit eine sinnvolle Maßnahme, da es die Menge der zu präsentierenden Ergebnisse halbiert.   

Share (Teilen)

Die Paare teilen ihre Ergebnisse mit der ganzen Gruppe. 

Durch die Think-Pair-Share-Methode können Teilnehmer:innen ihr Verständnis von Themen vertiefen, ihre Fähigkeiten im Problemlösungsprozess verbessern und ihre Kommunikationsfähigkeiten stärken. Die Methode ermöglicht es, dass alle Teilnehmer:innen aktiv am Lernprozess beteiligt werden und sich gegenseitig unterstützen können. Zusätzlich kann hier die Menge des Inputs für das Plenum verringert werden, indem am Ende nur die Ergebnisse aus der Partner- bzw. Gruppenarbeit präsentiert werden. 


Tools: Etherpad / Oncoo / XMind

Digitales Umsetzungsbeispiel: 

Zur digitalen Umsetzung der Methode Think-Pair-Share bietet sich jegliches Videokonferenzsystem mit der Funktion Breakoutrooms zu bilden und den Bildschirm zu teilen an, wie z.B. Zoom oder Microsoft Teams. Die Seminarleitung stellt zunächst im Plenum bzw. im Hauptraum der Online-Konferenz eine Frage oder stellt eine Aufgabe an die Teilnehmenden. Hier empfiehlt es sich vorab die Zeiten der jeweiligen Phasen festzulegen und die Dauer der Session in den Breakoutrooms dementsprechend voreinzustellen.  

Think (Denken): Die Teilnehmenden denken individuell über eine Frage, ein Problem oder ein Thema nach und notieren ihre Gedanken in einem separaten Dokument (z.B. Etherpad) auf ihrem digitalen Endgerät. 

Pair (Paarung): Die Teilnehmenden werden in Paare aufgeteilt und tauschen ihre Gedanken und Ideen in Breakoutrooms untereinander aus. Zur Sicherung der Gedanken können die Teilnehmenden in einem gemeinsamen Etherpad schreiben und zuvor auch ihre Notizen aus der Think-Phase dorthin kopieren. 

Share (Teilen): Die Paare teilen ihre Ergebnisse mit der ganzen Gruppe, indem das erstellte ⇒ Etherpad via geteilten Bildschirm gezeigt wird. Zudem können die Ergebnisse in einem digitalem Whiteboard wie z.B. ⇒ XMind zusammengefasst und gesichert werden. 

Zum exemplarischen Etherpad

Lerntempoduett

Beim Lerntempoduett wechseln die Teilnehmenden zwischen Einzelarbeits- und Partnerarbeitsphasen, wobei sie sich mit anderen zusammenfinden, die ähnliche Lern- und Arbeitsgeschwindigkeiten haben. Eine Besonderheit dieser Methode besteht darin, dass das individuelle Lerntempo der Teilnehmenden berücksichtigt wird. 

Das Lerntempoduett dient der Wiederholung und Vertiefung von Wissen. Durch diese Methode können stark unterschiedliche Lern- und Arbeitsgeschwindigkeiten innerhalb der Gruppe ausgeglichen werden, ohne dass Teilnehmende, die eine längere Bearbeitungszeit benötigen, benachteiligt werden. 


Ziel 

Ziel der Methode ist es, dass Teilnehmende ihre erarbeiteten Inhalte in Partner:innenarbeit vertiefen und gemeinsam überarbeiten können. Die Methode eignet sich vor allem für ein binnendifferenziertes Arbeiten / Arbeiten zum individuellen Lernen, da Partner:innen mit ähnlicher Bearbeitungsgeschwindigkeit zusammenfinden. Dies kann sich positiv auf das Selbstvertrauen der Teilnehmenden auswirken.  

Ablauf 

  1. Die Teilnehmenden bekommen zunächst eine Aufgabe, die sie in Einzelarbeit und im individuellen Lerntempo erarbeiten sollen.  
  2. Sobald ein:e Teilnehmer:in fertig ist, signalisiert sie / er dies, indem sie / er beispielsweise aufsteht oder zu einem vorher abgemachten Ort läuft.  
  3. Sobald ein:e weitere:r Teilnehmer:in fertig ist steht diese:r auch auf, sodass Personen, mit einem ähnlichen Lerntempo ein Lerntempoduett bilden können. 
  4. In den jeweiligen Tandems werden die Ergebnisse der vorherigen Aufgabe erläutert und diskutiert. Dabei können die Teilnehmenden bei Bedarf neue Perspektiven ergänzen. Anschließend können die Teilnehmenden noch an vertiefenden Aufgaben arbeiten, bis alle Tandems fertig sind.  

Alternatives Umsetzungsbeispiel

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Teilnehmenden zwei verschiedene Aufgaben oder Texte bearbeiten zu lassen, die sich dann im Lerntempoduett ergänzen. Dazu werden die Teilnehmenden in zwei Gruppen eingeteilt. Anschließend werden die unterschiedlichen Materialien verteilt. 


Tools: Gather Town / ZUM-Pad / Etherpad Lite / Yopad 

Digitales Umsetzungsbeispiel: 

Zur digitalen Umsetzung der Methode Lerntempoduett bietet sich jegliches Videokonferenzsystem mit der Funktion Breakoutrooms zu bilden an. Besonders gut für interaktive Partnerarbeitsphasen eignet sich jedoch Gather Town, da die Teilnehmenden hier eigenständig Breakoutrooms erstellen können, indem sie mit ihren Avatars zueinander laufen und somit ein Gespräch beginnen. Beispielsweise können vorab Stationen festgelegt werden, zu denen die Teilnehmenden, die bereits die Aufgaben erledigt haben, mit ihren Avatars laufen können. In dem unten gezeigten Beispiel könnte dies der Informationsstand sein. Die Inhalte sowie Ergebnisse der Gespräche können darüber hinaus mittels eines Tools zum kollaborativen Schreiben, wie z.B. ZUM-Pad oder Etherpad Lite / Yopad gesammelt werden. Zudem kann das ToolOncoo zur digitalen Umsetzung verwendet werden.